Der Zwischenring besitzt ferner die Funktion des Ausgleichens von Winkelverlagerungen oder Achsversätzen der zu verbindenden Wellen. Durch unterschiedliche Materialien der Zwischenringe lassen sich die zulässigen Drehmomentwerte sowie der auftretende Verdrehwinkel innerhalb der Größe der Kupplungen beeinflussen. Als Material für die Kupplungen selbst wird neben der standardmäßigen Ausführung aus einer Aluminiumlegierung auch Grauguss, Stahl oder rostfreier Stahl eingesetzt.
Die Auslegung von drehelastischen Kupplungen erfolgt gemäß in den Katalogen angegebenen zulässigen Drehmomentwerten sowie den Angaben über die maximal möglichen Winkel- oder Achsverlagerungen, wobei generell ein Anwendungs- und Betriebsfaktor zu berücksichtigen sind. Diese Faktoren richten sich nach der Art und Intensität der Beschleunigung, der Anzahl der Anläufe sowie der vorherrschenden Umgebungstemperatur. Aus Gründen einer vereinfachten Vorgehensweise kann im Normalfall, bei keinen außergewöhnlichen Betriebsbedingungen, generell mit einem Betriebsfaktor von 2 die Auswahl der erforderlichen Kupplungsgröße bestimmt werden. Der Einsatztemperaturbereich der Kupplungen geht von –40 °C bis zu 90 °C, kurzzeitig max. 120 °C.
2.2 Drehelastische Überlastkupplungen
Um in besonderen Einsatzfällen Hubanlagen mit einem elektromechanischen Antrieb vor einer Überlastung oder einem Ausfall zu schützen, empfiehlt sich die Verwendung einer drehelastischen Überlastkupplung, die bei einer eventuellen plötzlichen Blockade den Antrieb vom dahinter angeordneten Antriebsstrang abkoppelt. In der Praxis hat sich gezeigt, dass einfache Überlastkupplungen, basierend auf dem Prinzip eines Reibschlusses, die Aufgabe der zuverlässigen Überwachung nur ungenügend erfüllen können. Die Gründe dafür liegen in den Reiblägen, welche im Laufe der Zeit festkleben oder korrodieren. Im Überlastfall ist dann keine Garantie der Funktion gegeben.
Des Weiteren kann ein unkontrolliertes Durchrutschen den Betriebsablauf stören und evtl. zu einem noch größeren Störfall durch zu hohe Wärmeentwicklung führen.
Deshalb bieten Überlastkupplungen mit gleit- und haftreibungsfreier Konstruktion sowie elektrischer Abschaltung einen wesentlich besseren Schutz vor einer unbeabsichtigten Blockade und Überlastung. Da die Einstellung des zu übertragenden Drehmoments über gehärtete Kupplungsscheiben mittels Kugeln als Kraftübertragungselemente erfolgt, bleibt das Rutschmoment nahezu konstant über die gesamte Lebensdauer der Kupplung und ermöglicht über die Kombination mit einer elektrischen Abschaltung durch einen Endschalter eine sehr hohe Funktions- und Betriebssicherheit. Bei einer Abschaltung im Falle einer Betriebsstörung erfolgen ein automatisches Wiedereinrasten der Kupplung und Rückstellung auf Normalbetrieb.
Überlastfälle können auch über die Steuerung kontrolliert und verhindert werden. Ein elektronischer Lastwächter kann die aufgenommene Wirkleistung des Antriebsmotors ermitteln und bei Überlastung oder höherer Nutzlast die Hubanlage abschalten.
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