Täglich fahren Tausende von Lkw´s über unsere Autobahnen und transportieren Frachtbehälter. Wenn sie am Zielort angekommen sind, müssen die Frachtbehälter umgeschlagen werden. Jetzt wird entweder ein Kran oder ein Stapler benötigt – und ein Mitarbeiter, der diese Maschinen bedient. Das kostet Zeit, Geld und bindet Ressourcen. Also nicht die beste Wahl. Viel eleganter ist eine Lösung mit dem Platzwunder Schubkette – hergestellt von der GROB Antriebstechnik in Sinsheim.
Denn der Güterverkehr auf der Schiene bietet viele Vorteile: Sicherheit, Schutz des Klimas, Planbarkeit und Zuverlässigkeit. Doch was ist, wenn die Ware am Endbahnhof angekommen ist? Wie kommt der Frachtbehälter von der Schiene auf die Straße? Und wie verkürzt man die Umlaufzeiten auf ein Minimum und behält die Handhabungskosten im Griff?
Allesamt gute Fragen, auf die das Schweizer Unternehmen InnovaTrain AG überzeugende Antworten gefunden und eine innovative Lösung entwickelt hat, die das Potenzial hat, den Weltmarkt zu erobern. Zentrales Element dieser Lösung ist die Schubkette aus dem Hause GROB GmbH. Doch der Reihe nach:
Wie sieht die Situation heute aus?
Der Güterzug kommt an der Endstation an. Jetzt muss der Frachtbehälter vom Zug auf den Lkw geladen werden. Üblicherweise geschieht dies mit einem Kran oder einen sehr großen Stapler (Reachstacker). Dafür wird aber auch ein Fahrer benötigt. Und der muss genau dann verfügbar sein, wenn der Lkw ankommt, damit die Umschlagzeiten möglichst kurz sind und die Handhabungskosten den Transport nicht unnötig verteuern. Klar ist: solch eine Lösung ist zeitaufwendig, teuer und unflexibel. Gefordert ist deshalb ein Verlade-Konzept, welches möglichst unabhängig ist und wo der Fahrer selbst die Frachtbehälter umschlagen kann.
Ein geniales Produkt bringt jetzt die Lösung
In der Schweiz ist solch ein innovatives Verladekonzept mit integrierten Schubketten schon seit 2011 sehr erfolgreich im Einsatz. Beispielsweise nutzt die Bahnlogistiktochter des Schweizer Lebensmittelgroßhändlers Coop, railCare, den ContainerMover-3000 (Behälterbeweger) schon seit 2011 mit wachsendem Erfolg und es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch die angrenzenden Nachbarstaaten wie Deutschland, Frankreich oder Italien sich dieser wegweisenden Technologie öffnen werden.
Jetzt spielt die Schubkette die Hauptrolle
Beim Güterverkehr auf der Schiene sowie der Straße sind die Umweltbedingungen durchaus rau. Im Sommer kann es schnell mal 35° warm werden und in kalten Winternächten fällt die Temperatur leicht auf -25° oder noch mehr. Deshalb war die Vorgabe der InnovaTrain-Ingenieure für ein perfekt funktionierendes Umschlagkonzept für Frachtbehälter klar: „Der Markt verlangt eine einfache, möglichst wartungs- und störungsfreie Lösung. Kunden wünschen, dass die Umschlagzeiten heute so kurz wie möglich sind“, so Entwicklungschef Beat Wegmüller von InnovaTrain.
Es sollte also eine einfache, wartungsfreie und störungsfreie Lösung sein, die nur aus wenigen Komponenten besteht. Heraus kam eine innovative Lösung, die das Potenzial hat, zu einer globalen Lösung zu werden. Denn mit der Schubkette der GROB Antriebstechnik GmbH aus dem badischen Sinsheim fanden die InnovaTrain-Ingenieure das passende Produkt für diese Aufgabenstellung. Das Umschlagsystem besteht aus einer Hub- und einer Seitenverschub-Konstruktion, die modular auf das Lkw-Fahrgestelle montiert wird. Gegenstück am Behälterbeweger ist der Wagenadapter auf dem Bahnwaggon, der über die Standard Frachtbehälterzapfen gesichert wird und somit die Konstruktion auf dem Lkw-Fahrgestelle mit dem Bahnwagen verbindet.
Schneller Umschlag in 5 Minuten – dank dem Platzwunder Schubkette
Der Lkw fährt an die Entladestation. Mittels Sensoren wird der Lkw am Bahnwagen positioniert, die Stützfüße werden ausgefahren und die Höhe eingestellt. Unter dem Frachtbehälter befinden sich zwei sogenannte „Bewegerbalken“ die mit Luftbälgen ausgestattet sind. Über die Fernbedienung wird der Frachtbehälter mit Druckluft aus den Zapfen des Lkws angehoben. Jetzt werden über zwei Hydraulikmotoren zwei Schubketten-Paare bewegt, die je einen rollenden Bewegerbalken seitlich in Richtung des Bahnwagens bewegen. Der Frachtbehälter steht auf den beiden Bewegerbalken und wird somit vom Lkw auf dem Bahnwagen verschoben (beim Entladen). Beim Beladen des Lkws geht es genau in die andere Richtung. Jetzt ziehen die vier Schubketten den Frachtbehälter auf den Lkw. Zum Einsatz kommt hier also eine Kette, die sowohl „ziehen als auch schieben“ kann.