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Schritt 1: Wählen Sie den richtigen Typ Hubgetriebe

Je nach den Anforderungen und Parametern, die Sie identifiziert haben, gibt es verschiedene Arten von Hubgetrieben zur Auswahl:

  1. Spindelhubgetriebe: Geeignet für Anwendungen, bei denen hohe Präzision und Laststabilität erforderlich sind. Sie bieten in der Regel eine langsame, genaue Bewegung.
  1. Schneckengetriebe: Diese Getriebe sind gut für Anwendungen geeignet, bei denen ein hohes Übersetzungsverhältnis und eine hohe Lasttragfähigkeit erforderlich sind.
  1. Zahnstangen- und Ritzel-Getriebe: Ideal für lineare Bewegungen mit hoher Geschwindigkeit und Präzision.

Schritt 2: Verstehen Sie Ihre Anforderungen und Parameter

Klären Sie zunächst, wofür Sie das Hubgetriebe benötigen. Welche Funktionen und Leistungsmerkmale sind erforderlich? Bevor Sie sich dann auf die Suche nach dem passenden Hubgetriebe machen, müssen Sie Ihre Anforderungen und die erforderlichen Parameter genau verstehen. Dazu gehören:

  1. Traglast: Ermitteln Sie das Gewicht oder die Last, die das Hubgetriebe bewegen oder unterstützen muss. Prüfen Sie zudem die statische/dynamische Belastbarkeit. Wenn Ihre Anlage bspw. eine Kraft von 7,5 kN halten und bewegen soll, ist das MJ2 Spindelhubgetriebe, welches bis zu 10 kN halten und bewegen kann, ausreichend. Bei der dynamischen Prüfung kommt die Leistungsgrenze mit ins Spiel. Ein MJ2 kann bei 20% Einschaltdauer/h bis zu 0,5kW vertragen.
  1. Hubhöhe: Messen Sie den vertikalen Abstand, den das Hubgetriebe überwinden muss.
  1. Genauigkeit: Entscheiden Sie, wie präzise die Positionierung der Last sein muss. Mehr zur Genauigkeit lesen Sie hier
  1. Lebensdauer der Kugelgewindespindeln: Im Gegensatz zu Trapezgewinden können Kugelgewinde theoretisch auf eine gewisse Lebensdauer ausgelegt werden. Verwenden Sie dafür die dynamische Tragzahl des Herstellers, sowie die Axialkraft und die Spindeldrehzahl.
  1. Selbsthemmung: Da Hubgetriebe häufig für sicherheitsrelevante Anlagen eingesetzt werden, ist Selbsthemmung immer ein großes Argument. Der Grad der Selbsthemmung hängt von der Spindelsteigung ab. Liegt der Steigungswinkel über 4,5° haben Sie keine Selbsthemmung, bei 2,4° bis 4,5° erreichen Sie statische Selbsthemmung (also keine Bewegung aus dem Stillstand) und unter 2,4° erreichen Sie dynamische Selbsthemmung (Das System bremst selbst ab).
  1. Knickkraft: Abhängig von der Spindellänge, dem Lagerungsfall und der Axialkraft kann es sein, dass die Spindel knickt. Besonders lange Spindeln sind dabei wesentlich anfälliger für entsprechendes Versagen. Die Knicksicherheit sollte zwischen 3-6 liegen. Die Prüfung auf Knickung erfolgt nach Euler oder Tetmajer. Die Berechnungen dazu lesen Sie hier.

Schritt 3: Berechnen Sie das erforderliche Drehmoment und die Geschwindigkeit

Nun müssen Sie die Geschwindigkeit, mit der die Last bewegt werden muss, berechnen. Ist eine schnelle oder langsame Bewegung erforderlich? Prüfen Sie die kritische Drehzahl für drehende Spindeln. Ebenfalls abhängig von der Länge ist die zulässige Spindeldrehzahl. Das gilt nur für Laufmutterausführung oder direkt angetriebene Spindeln. Tipp: Erhöhen Sie die Spindelsteigung, dann können Sie die Spindeldrehzahl verringern.

Hierbei kann es hilfreich sein, sich mit uns in Verbindung zu setzten und gemeinsam ein Konzept zu entwickeln.

Darüber hinaus finden Sie unten auch eine herunterladbare PDF Datei mit detaillierten Anweisungen und Formeln:

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Hier PDF herunterladen.

Schritt 4: Berücksichtigen Sie die Umgebungsbedingungen

Stellen Sie im vierten Schritt sicher, dass das ausgewählte Hubgetriebe den Umgebungsbedingungen standhält. Dies umfasst die Wahl von Materialien und Beschichtungen, die gegen Korrosion, Feuchtigkeit, extreme Temperaturen oder potenzieller Aussetzung gegenüber Schmutz oder Chemikalien beständig sind.

Schritt 5: Berücksichtigen Sie Sicherheitsfaktoren

Um Unfälle und Ausfälle zu vermeiden, sollten Sie Sicherheitsfaktoren in Ihre Auswahl einbeziehen. Dies bedeutet, dass Sie das Hubgetriebe mit einer höheren Tragfähigkeit und Haltbarkeit auswählen, als eigentlich benötigt wird. Damit haben Sie die Hälfte schon geschafft.

Schritt 6: Konstruktionsanforderungen klären

Überlegen Sie sich, wie das Hubgetriebe in Ihrer Anwendung befestigt werden kann. Einige Hubgetriebe haben spezielle Befestigungspunkte, während andere flexibler in der Anbringung sind. Prüfe Sie daher, welche Befestigungsoptionen das Hubgetriebe bietet und ob sie zu Ihrer Konstruktion passen. Klären Sie zudem, ob Sie zusätzliche Komponenten wie Halterungen, Adapter oder Montageplatten benötigen, um das Hubgetriebe sicher und effizient in Ihre Konstruktion zu integrieren. Dazu gehört auch, dass es sich gut mit anderen Teilen wie Motoren, Sensoren oder Steuerungssystemen integrieren lässt und das Anschlussmöglichkeiten gegeben sind.

Schritt 7: Konsultieren Sie einen Fachmann

Wenn Sie sich unsicher sind oder komplexe Anforderungen haben, ist es ratsam, einen erfahrenen Ingenieur oder Fachmann zu konsultieren. Holen Sie sich auch CAD-Daten ein. Diese bekommen Sie bei uns sofort und ohne Wartezeit. Wir stehen Ihnen gerne beratend zur Seite und helfen Ihnen bei der Auswahl des richtigen Hubgetriebe für Ihre spezifische Anforderungen und Budgetbeschränkungen.

Schritt 8: Hersteller und Modelle vergleichen

In diesem Schritt geht es darum, nach verschiedenen Herstellern und Lieferanten von Hubgetrieben zu suchen und Angebote zu erhalten. Vergleichen Sie die Preise für Hubgetriebe mit den gewünschten Spezifikationen. Achten Sie dabei jedoch nicht nur auf den reinen Anschaffungspreis, sondern auch auf etwaige Betriebskosten und Wartungskosten, die im Laufe der Zeit anfallen können. Ein scheinbar teureres Hubgetriebe kann auf lange Sicht kostengünstiger sein, wenn es zuverlässiger und wartungsärmer ist. Lesen Sie dazu mehr in unserem Artikel, warum manche Kaufentscheidungen auf Missverständnissen beruhen

Stellen Sie daher sicher, dass Sie ein realistisches Budget für den Kauf des Hubgetriebes festlegen, das alle Kosten und Nebenkosten abdeckt.

Schritt 9: Bestellung aufgeben

Sobald Sie alle erforderlichen Informationen gesammelt, das passende Hubgetriebe ausgewählt und alle technischen und wirtschaftlichen Aspekte berücksichtigt haben, ist es Zeit, die Bestellung für das ausgewählte Hubgetriebe aufzugeben. Bevor Sie ein verbindliches Angebot einfordern, empfiehlt es sich noch einmal zu überprüfen, ob das Angebot alle spezifizierten Anforderungen, einschließlich technischer Daten, Preis, Lieferzeit und Lieferbedingungen, abdeckt.

Schritt 10: Testen und Überwachen

Sobald Sie das Hubgetriebe bekommen haben, ist es wichtig, regelmäßige Tests und Überwachungen durchzuführen, um sicherzustellen, dass es ordnungsgemäß funktioniert und den Anforderungen entspricht. Die Wartung sollte ebenfalls sorgfältig durchgeführt werden, um die Lebensdauer des Hubgetriebes zu verlängern.

Tipps und Tricks für Geschwindigkeit, Einschaltdauer und Co.

Um Geschwindigkeit oder Einschaltdauerwerte zu erhöhen können folgende Maßnahmen umgesetzt werden

  1. Ölfüllung verwenden (Öl transportiert Wärme besser)
  2. Untersetzung verändern (Ist die Leistung zu hoch kann damit die Leistung reduziert werden ABER auch die Geschwindigkeit)
  3. Einsatz von Kugelgewinde (ein Wirkungsgrad von über 90% ermöglicht höhere Geschwindigkeit)
  4. Spindelsteigung erhöhen (Wirkungsgrad wird besser und höhere Geschwindigkeit)

Indem Sie diese Schritte befolgen und sorgfältig analysieren, welche Hubgetriebelösung am besten zu Ihren Anforderungen passt, können Sie sicherstellen, dass Sie das richtige Hubgetriebe für Ihre spezifische Anwendung auswählen.

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